di Sandra Kraus
Der Fund einer
250-Kilo-Bombe lähmte am Mittwoch die Stadt Leipheim. Am späten Vormittag
fanden die Männer der Firma Terrasond, die mit der Kampfmittelräumung auf dem
ehemaligen Fliegerhorstgelände beauftragt sind, das Fünf-Zentner-Teil im
Eingangsbereich des ehemaligen Militärgeländes. Entwarnung gab es um 14.50 Uhr,
als der Sprengmeister die gelungene Entschärfung über Funk weitergab. Alles
ging gut aus, es wurde niemand verletzt. Die amerikanische Fliegerbombe wurde
nicht zufällig gefunden, sondern wir haben sie ganz gezielt gesucht“, sagte
Roger Flakowski von Terrasond. Aufgrund der Luftauswertung in Bezug auf
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sei ein Verdachtspunkt im Eingangsbereich
des Fliegerhorsts bekannt gewesen. Mithilfe von GPS-Daten suchten die
Fachmänner mit einer ferromagnetischen Sonde nach einer Bombe. „Als wir sie im
Erdreich unter einem Parkplatz geortet hatten, näherten wir uns ganz vorsichtig
mit Bagger, Schaufel und zum Schluss mit der Hand“, beschrieb Flakowski das
Vorgehen. Das war gegen 11.30 Uhr. Dann wurde auf das Sprengkommando zur
Entschärfung des brisanten Fundes gewartet. Parallel dazu begann in einem
Radius von 300 Metern die Evakuierung. Etwa 50 Badegäste im Gartenhallenbad und
Kunden im V-Markt verließen zusammen mit den Angestellten die Gebäude. Auch
Gebäudekomplexe an der Theodor-Heuss-Straße auf dem Zweckverbandgelände und die
nahe gelegene Jet-Tankstelle wurden geräumt. Das Altenheim des Rummelsberger
Stifts war nicht betroffen, da es nicht innerhalb der
300-Meter-Evakuierungszone lag. Horst Gaede vom Bauamt der Stadt Leipheim bat
Anwohner innerhalb des Evakuierungsbereichs, ihre Häuser zu verlassen. Aribert
Blanz von der Firma Schwaben-Netz war wegen der nahen Erdgasleitung vor Ort.
Polizei und Feuerwehr riegelten nach und nach alle Straßen in der Umgebung ab.
Während der eigentlichen Entschärfung war auch die Verbindungsstraße von
Leipheim nach Günzburg, die ehemalige Bundesstraße 10, gesperrt. Die Leitung
der Einsatzkräfte bezog in der Ludwigstraße Stellung. Am Ende waren nur noch
Sprengmeister und Kampfmittelbeseitigungskommando im inneren Bereich. Nicht nur
die 22 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leipheim unter ihrem ersten
Kommandanten Martin Schmitz, sondern auch die Polizei mit Hauptkommissar Alfred
Ostermöller an der Spitze sowie das Rote Kreuz mit leitendem Notarzt Dr. Marc
Ventzke und sieben Einsatzkräften hofften auf einen guten Ausgang. Endlich, gut
20 Minuten nach dem Vollzug der Evakuierung, gab Ostermöller den erwarteten
Funkspruch weiter: „Die Bombe ist entschärft, der Einsatz wird beendet.“ Am
Fundort wurde die Fünf-Zentner-Bombe mit einem Bagger aus der zwei Meter tiefen
Grube gehoben und in den Kleintransporter des Sprengmeisters verladen. „Sie war
ganz normal zu entschärfen“, gab sich Sprengmeister Josef Beier aus Ingolstadt
gelassen. 120 Kilo Sprengstoff seien in der Bombe, die nach der Entschärfung in
einen Bunker gebracht, zersägt und vernichtet wurde. Schnell kehrte wieder
Leben in die Evakuierungszone zurück. Supermarkt, Tankstelle und
Gartenhallenbad öffneten wieder, die Einsatzkräfte zogen ab. Die Männer der
Kampfmittelbeseitigung blieben, schließlich ging die Suche nach Blindgängern
weiter.
Foto: augsburger-allgemeine.de
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